Der Sommer gilt in Island als Hochsaison – und das aus gutem Grund. Das Wetter, die Tageslichtstunden, die Straßenverhältnisse – alles ist so gut, wie man es in Island nur erleben kann, und dabei haben wir noch gar nicht von all den Dingen gesprochen, die es zu sehen und zu tun gibt. Aus diesem Grund machen die meisten Menschen zu dieser Zeit einen Roadtrip mit dem Camper, denn im Sommer in Island zu fahren ist einfach ein reines Vergnügen!
Wenn du schon immer davon geträumt hast, die Insel auf eigene Faust zu erkunden, oder wenn du bereits einen Camper in Island mieten möchtest, um dieses Abenteuer auf deiner Island-Bucketlist abzuhaken, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um dich auf den ultimativen und unvergesslichen Roadtrip vorzubereiten!
Warum ist der Sommer die beste Zeit, um in Island zu fahren?
Es gibt viele Gründe, warum sich der Sommer von den anderen Jahreszeiten abhebt, wenn es ums Autofahren in Island geht. Hier einige davon:
- Das Wetter ist das beste, das du in Island erleben wirst. Unsere raueren Wetterbedingungen, wie Schneestürme, gehören der Vergangenheit an, und die Temperaturen erreichen angenehme Höchstwerte (zumindest für Island).
- Dank des tollen Wetters sind auch die Straßenverhältnisse optimal, und alle Straßen (sogar die, die in den kälteren Monaten geschlossen sind) sind geöffnet – perfekt also für deinen Roadtrip.
- Du hast viele Stunden Tageslicht, um einen vollgepackten Reiseplan zu gestalten.
- Die Kombination aus gutem Wetter und langen Tagen macht den Sommer zur idealen Zeit für alle Arten von Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Kanufahren usw.
- Das Wetter macht den Sommer auch zur idealen Zeit zum Campen. Und das spart dir nicht nur viel Geld für Unterkünfte, sondern macht deine Reise auch insgesamt günstiger.
- Wenn du zwischen Mitte und Ende Juni auf der Insel bist, kannst du je nach Aufenthaltsort eines unserer berühmtesten Naturphänomene erleben: die Mitternachtssonne. Die Sonne macht nur einen kurzen Abstecher unter den Horizont, es wird aber nie wirklich dunkel – effektiv hast du also 24 Stunden Tageslicht.

Was du im Sommer von Islands Straßen erwarten kannst
Wie bereits erwähnt, sind im Sommer alle Straßen in Island geöffnet. Hier ist, was du von den verschiedenen Straßentypen zu dieser Zeit erwarten kannst:
Mit dem Camper auf den Hauptstraßen unterwegs
Die Hauptstraßen in Island sind in der Regel asphaltiert und gut instand gehalten. Zwar gibt es vereinzelt Abzweigungen auf Schotter, aber diese sind meist eben und gepflegt, sodass sie in der Regel mit Zweiradantrieb befahrbar sind. Zu den bekanntesten Hauptrouten gehören:
Die Ringstraße
Länge: 1332 Kilometer (828 Meilen)
Empfohlene Reisedauer: 10 Tage (es geht auch in 7)
Die Ringstraße (auch bekannt als Route 1) ist nicht nur ein beliebter Roadtrip-Klassiker, sondern auch eine zentrale Infrastruktur in Island. Sie verläuft ringförmig um die gesamte Insel und verbindet die meisten Städte und Orte, weshalb sie die Hauptverbindungsstraße für Waren und Dienstleistungen im ganzen Land ist.
Da sie die meisten Orte miteinander verbindet, führt sie durch viele verschiedene Regionen Islands – perfekt, um die Vielfalt des Landes kennenzulernen. Außerdem passiert sie viele der berühmtesten Sehenswürdigkeiten.

Der Golden Circle
Länge: 300 Kilometer (190 Meilen)
Empfohlene Reisedauer: 1 bis 2 Tage
Der Golden Circle ist ebenfalls eine Rundstrecke, allerdings kürzer als die Ringstraße, und damit ideal für Reisende mit begrenzter Zeit. Die Route ist bekannt für ihre Highlights und beginnt direkt außerhalb von Reykjavik – also superpraktisch nach der Landung am Flughafen Keflavík.
Die Südküsten-Route
Länge: 320 Kilometer (200 Meilen)
Empfohlene Reisedauer: 2 bis 3 Tage (einige dehnen sie auf 4 Tage aus, je nach geplanten Aktivitäten)
Die Südküsten-Route ist ein Teilstück der Ringstraße, das entlang der Südküste Islands verläuft. Diese Strecke ist besonders bekannt für ihre Strände, Wasserfälle und eisigen Gletscherlandschaften. Aufgrund ihrer Lage und Länge eignet sie sich ebenfalls hervorragend für Reisende, die gerade in Keflavík gelandet sind und nicht viel Zeit haben.

Mit einem 4x4-Camper auf den wilden F-Straßen unterwegs
Die F-Straßen sind ebenfalls unbefestigte Straßen in Island, aber diese Strecken sind so rau, dass man sich manchmal fragt, ob das "F" nicht für ein bestimmtes Schimpfwort steht. Diese Straßen können extrem herausfordernd sein – mit Hindernissen, steilen An- und Abstiegen, Flussdurchquerungen und vielem mehr.
Aber auch wenn sie schwierig sind und nur für Adrenalinliebhaber geeignet, sind sie unglaublich lohnend. Sie führen dich zu Orten in abgelegenen Regionen Islands, die nur wenige zu Gesicht bekommen (einschließlich des Hochlands und der Westfjorde), und diese Gebiete sind noch weitgehend unberührt. Einfach atemberaubend!
Aufgrund der anspruchsvollen Bedingungen auf den F-Straßen in Island darfst du sie ausschließlich mit einem 4x4-Camper befahren – und sie sind nur in der Sommersaison geöffnet (perfektes Timing, oder?).
Camper oder Mietwagen: Was ist besser?
Im Folgenden findest du eine Vergleichstabelle, um die Unterschiede zwischen dem Mieten eines Campers und eines Autos im Sommer in Island einfach gegenüberzustellen:
|
Camper |
Auto |
|
Mehr Flexibilität: Du bist nicht an einen festen Zeitplan oder Check-in-Zeiten gebunden, und auf vielen Campingplätzen kannst du auch ohne Reservierung übernachten. |
Weniger Flexibilität: Du bestimmst zwar immer noch dein Abenteuer, brauchst aber einen festen Reiseplan, da du Unterkünfte buchen musst. Es sei denn, du gehst den klassischen Zeltweg – was auf einem Roadtrip allerdings eher unpraktisch ist, da tägliches Auf- und Abbauen viel Zeit kostet. |
|
Kostengünstiger: Du reist mit deinem „Haus“ – kein Bedarf an Restaurants oder Unterkünften (die meist der teuerste Teil jeder Reise sind). |
Weniger kostengünstig: Wieder hängt es vom gebuchten Hotel ab – mit einem Auto brauchst du fast immer eine feste Unterkunft. |
|
Intensiveres Erlebnis: Es gibt keinen besseren Weg, in die isländische Natur einzutauchen, als mit dem Camper auf einem unserer vielen Campingplätze zu übernachten. Einige dieser Plätze liegen so nah an den Highlights, dass du morgens mit Blick auf den Skógafoss aufwachst! |
Weniger intensiv: In Hotels bekommst du vielleicht die Aussicht, aber nicht dasselbe Naturerlebnis wie beim Campen, wo du praktisch ein Teil der Landschaft wirst. Auch hier wäre klassisches Zelten eine Alternative – aber wegen des Aufwands eher nicht empfehlenswert. |
|
Höchster Komfort / größter Nachteil: Zwei Seiten der Medaille: Alles ist dabei, was du brauchst, aber Stauraum und Platz können knapp sein – und es kann anstrengend sein, alles ständig mit dir herumzutragen. |
Höchster Komfort / größter Nachteil: Auch beim Auto zwei Seiten: Du musst dich außerhalb des Fahrzeugs um Komfort kümmern (Hotels), und längere Fahrten können im engen Auto unbequem werden. Andererseits ist es auch schön, abends in eine große Unterkunft zurückzukehren und nicht immer alles dabei haben zu müssen. |
Regeln und Sicherheitstipps für das Fahren in Island im Sommer mit einem Camper
Wenn du zum ersten Mal auf der Insel bist – oder einfach zum ersten Mal mit einem Camper unterwegs – sind die folgenden Tipps hilfreich:
Geschwindigkeitsbegrenzungen, Tankstellen und lokale Etikette
- Bitte halte dich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Island, die von denen zu Hause abweichen können. Es gibt Schilder entlang der Straßen, aber als Faustregel gelten folgende Werte:
- 50 km/h in Ortschaften
- 80 km/h auf unbefestigten Landstraßen (je nach Zustand eventuell langsamer fahren)
- 90 km/h auf asphaltierten Landstraßen (unsere „Autobahnen“ wie die Ringstraße)

- Die Spritpreise sind in Island nicht überall gleich – sogar nicht einmal innerhalb einer Tankstellenkette. Vergleiche also vor dem Tanken.
- Wenn du dich in abgelegene Gegenden begibst: tanke vorher voll und plane die nächste Tankstelle ein. Diese sind in ländlichen Regionen rar – du willst nicht mit leerem Tank mitten im Nirgendwo stranden!
- Eine gute Faustregel (auch zu Hause): Halte den Tank mindestens halb voll. So vermeidest du böse Überraschungen.
- Abblendlicht muss immer eingeschaltet sein – bei Tag und Nacht. Das verbessert sowohl deine Sicht als auch die Sichtbarkeit für andere.
- Alle Insassen müssen angeschnallt sein, sobald das Fahrzeug fährt. Verstöße können teuer werden.
- Trinken und Fahren ist in Island streng verboten – die Promillegrenze liegt quasi bei null.
- Du darfst während der Fahrt nicht mit dem Handy telefonieren – nutze stattdessen Bluetooth.
- In Island gibt es einspurige Brücken und Tunnel, vor allem auf dem Land. Es gilt: Wer zuerst kommt, fährt zuerst – sofern kein Schild etwas anderes vorgibt.

- Wir legen großen Wert auf Umweltschutz – und erwarten dasselbe von unseren Gästen. Fahre nicht querfeldein und parke nur an ausgewiesenen Stellen. Du könntest sonst die empfindliche Natur dauerhaft schädigen. Folge stets dem Motto „Leave no trace“ – egal, wo du fährst oder campst.
- Das Wetter in Island ist unberechenbar und kann deine Fahrt beeinflussen. Überwache es auf der offiziellen Wetterseite Vedur.
- Wenn starker Wind aufkommt, halte die Tür deines Fahrzeugs beim Ein- und Aussteigen gut fest – isländische Winde haben schon Türen aus den Angeln gerissen!
- Auch ein Blick auf die aktuelle Straßensituation ist wichtig – etwaige Sperrungen findest du auf Umferdin.
Sicher fahren auf Schotterstraßen und Hochlandrouten
Wenn du planst, die „weniger befahrenen Straßen“ zu wählen, beachte die folgenden Hinweise, um sicher und stressfrei unterwegs zu sein:
- Zwischen Schotterstraßen und F-Straßen gibt es große Unterschiede. Die F-Straßen dürfen – wie erwähnt – nur mit einem 4x4 befahren werden.
- Auf Schotterstraßen solltest du langsamer fahren und genügend Abstand halten. Das verhindert Steinschläge an deinem Fahrzeug und schützt dich vor Steinen, die andere Fahrzeuge aufwirbeln.
- Vermeide plötzliches Bremsen – das kann zu Schleudern und Kontrollverlust führen.
- Auf unbefestigten Straßen erwarten dich Hindernisse, steile Passagen und Flussquerungen. Sei vorsichtig. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Fahrzeug genügend Bodenfreiheit hat – lieber nicht riskieren. Und durchquere Flüsse nur, wenn du vorher die Strömung und Tiefe geprüft hast.

Welcher Camper passt für den Sommer?
Der richtige (oder falsche) Camper kann deinen Island-Roadtrip entscheidend beeinflussen. Die folgende Tabelle hilft bei der Entscheidung:
|
2WD-Camper (Kompakt & Groß) |
4x4-Camper |
|
Wenn du nur auf asphaltierten und gut gewarteten Schotterstraßen fährst. |
Wenn du abenteuerlustiger bist und weniger befahrene Strecken erkunden willst. |
|
Wenn du dich hauptsächlich in städtischen Gebieten wie Reykjavik aufhältst. |
Wenn du in abgelegene Regionen wie das Hochland oder die Westfjorde reisen möchtest. |
|
Wenn du kürzere Trips planst. |
Wenn du längere Roadtrips unternehmen möchtest. |
|
Große 2WD-Modelle sind ideal für Familien oder Gruppen, aber kaum geeignet für enge Straßen in abgelegenen Regionen. |
Du wirst keinen riesigen 4x4 finden, aber genug Platz für eine kleine Familie oder Freunde – und keine Einschränkungen bei der Routenwahl. |
|
Kompakte Camper eignen sich für Alleinreisende oder Paare, sind aber auf das Straßennetz beschränkt (Abenteuer abseits der Route sind tabu). |
Ein kompakter 4x4-Camper ist ebenfalls perfekt für Paare oder Soloreisende – und bringt dich überall hin, wohin dich dein Abenteuergeist führt! |
Camper-Versicherung: Was ist wichtig beim Fahren in Island im Sommer mit einem Camper?
Bestimmte Camper-Versicherungen sind in Island vorgeschrieben und bereits im Mietpaket enthalten. Dazu gehört die CDW (Collision Damage Waiver), was bedeutet, dass du im Schadensfall nur eine Selbstbeteiligung (einen kleinen Prozentsatz der Gesamtkosten) zahlen musst. Weitere Versicherungen, die du für deinen Sommertrip in Betracht ziehen solltest:
- SCDW (Super Collision Damage Waiver) – Diese reduziert die Selbstbeteiligung, die du laut CDW zahlen müsstest, noch weiter.
- Schotterschutzversicherung – Deckt Schäden durch lose Steine oder andere Trümmer beim Fahren auf Schotterstraßen ab. Lies das Kleingedruckte – manche Fahrzeugteile sind ausgeschlossen.
- Reifenversicherung – Genau das, was du denkst: Sie deckt Reifenschäden ab (unverzichtbar auf holprigen Strecken!).
- Sand- und Ascheschutz – Windgetragener Sand und Vulkanasche können ein Fahrzeug stark beschädigen. Für alle, die an der Küste unterwegs sind, ist diese Versicherung Pflicht.

Was du für einen Sommer-Campertrip in Island einpacken solltest
Wir wollen dir nicht vorschreiben, wie du deinen Koffer packst – aber es gibt ein paar Dinge, die du für Island vielleicht nicht auf dem Schirm hast. Hier sind einige Must-haves:
- Zieh dich in Schichten an. Das Wetter in Island ist unberechenbar – mit Schichten kannst du dich jederzeit anpassen.
- Wasserdichte Kleidung und Ausrüstung – inklusive Regenjacke. Nützlich nicht nur bei Regen, sondern auch beim Wandern, bei Flussdurchfahrten auf F-Straßen oder nahe an mächtigen Wasserfällen mit Sprühnebel.
- Warme Wollsocken, eine warme Mütze (wir empfehlen eine Beanie) und warme Handschuhe. Pflicht, egal zu welcher Jahreszeit.
- Warme Schlafsäcke (abhängig vom Vermieter – manche stellen Bettzeug, andere nicht).
- Outdoor-Kochausrüstung (auch hier: abhängig vom Mietpaket – manche Camper haben sie inklusive, andere nicht).
- Stirnlampe oder Taschenlampe (wir empfehlen die Stirnlampe – Hände bleiben frei).
- Wiederverwendbare Wasserflaschen für alle. Das Leitungswasser in Island gehört zu den saubersten der Welt. Einfach unterwegs auffüllen. Manche kaufen sie sogar als Souvenir.
- Badeanzug (für heiße Quellen, Schwimmbäder, Wasserparks – ja, auch im Sommer!)
- Schnelltrocknendes Handtuch (nasse Handtücher werden schnell muffig und schimmelig)
- Adapterstecker (falls deine Geräte keine europäischen Stecker nutzen)
- Ladegeräte und Powerbanks (Batterien entladen sich bei Kälte schneller!)

Bereit, im Sommer mit dem Camper durch Island zu fahren?
Mit dem Camper durch Island im Sommer zu reisen ist ein einmaliges Erlebnis. Es ist eine günstige und flexible Art, das Land zu erkunden – du bestimmst dein Tempo und dein Abenteuer.
Ganz egal, wie viele Personen du bist, was auf deiner Reiseroute steht oder wie groß dein Budget ist – du wirst den passenden Camper finden. Nutze also diesen Guide, plane deinen Traumtrip, miete einen Camper in Island und entdecke alles, was dieses unglaubliche Land zu bieten hat!
Von