Straßenverhältnisse in Island: Der vollständige Fahr-Ratgeber 2025

Rotes Auto fährt bei Sonnenuntergang über eine Schotterstraße über schwarzen Sand und grüne Dünen, mit nebeligen Bergen und leuchtendem Himmel an der

In Island zu fahren ist kein Sonntagsausflug. Die Straßenverhältnisse in Island entscheiden, ob sich deine Reise wie Freiheit oder wie Überlebenstraining anfühlt. Ein Abschnitt ist glatt und ruhig, der nächste wirbelt Kies auf oder verbirgt Eis unter Nebel. 

Dieser Guide 2025 zerlegt es ehrlich: asphaltierte Routen, F-Straßen und die Jahreszeiten, die selbst Einheimische rätseln lassen. Du siehst, was du fahren solltest, wann du losfährst und wie du das Land liest, bevor es sich gegen dich stellt. 

Jedes Wort basiert auf Fakten aus verlässlichen Quellen und auf unserem eigenen Wissen. 

Überblick über das Fahren in Island

Rund 35 % der Straßen Islands sind asphaltiert. Dazu gehören die Hauptverbindungen wie die Ring Road, auf der der Großteil des Verkehrs verläuft. Und die übrigen 65 %? Nicht asphaltiert, uneben und oft gnadenlos

Die Fahrbedingungen in Island ändern sich schnell – je nachdem, wo du unterwegs bist. In Ortschaften und entlang der Südküste sind die Oberflächen glatter. Kaum betrittst du das ländliche Inland, sieht die Sache anders aus. Schotterstraßen dominieren und verlangen geringere Geschwindigkeiten, mehr Konzentration und echten Respekt vor dem Terrain. Und dann sind da die F-Straßen. Das sind Bergpisten, nur im Sommer geöffnet und dann auch nur für 4x4-Fahrzeuge mit genügend Bodenfreiheit und Durchhaltevermögen. 

Sie sind nicht asphaltiert, queren häufig Flüsse und bieten keine Hilfe, wenn du steckenbleibst. Im Winter sind sie komplett gesperrt. Auch wenn die Karte mit Abkürzungen oder Panoramastrecken lockt: Stelle sicher, dass sie asphaltiert sind – oder dass du das richtige Fahrzeug für das Terrain hast.

Die Ring Road und die wichtigsten Asphaltstraßen

Die Ring Road, oder Route 1, ist Islands Lebensader. Sie umrundet das Land über 1.322 Kilometer (821 Meilen) und verbindet Reykjavík, Akureyri, Egilsstaðir, Höfn und Vík. Die Bedingungen auf der Ring Road sind meist stabil, Schnee wird schnell geräumt und die Haftung bei Bedarf verbessert. Trotzdem kann ‘offen’ über Nacht zu ‘geschlossen’ werden, wenn das Wetter kippt. Das ist kein Ort, um auf Vorhersagen zu wetten.

Luftaufnahme einer Küstenstraße entlang eines steilen Felsabhangs mit tiefen Wolken, grünen Wiesen und einem ruhigen Fjord an Islands Ring Road.

Die Straße erschließt Islands größte Schau. Gletscher. Wasserfälle. Lavafelder. Schwarze Sandstrände. Aber lass dich vom Namen nicht täuschen. Das ist keine Autobahn für Tempomat. Die Fahrstreifen sind schmal. Seitenstreifen fehlen oft. Unübersichtliche Kurven verlangen mehr Aufmerksamkeit als Tempo.

Die Ring Road 2, auch Westfjords Way genannt, wurde 2020 offiziell eröffnet. Sie umfasst einen neuen Tunnel durch den Pass Hrafnseyrarheiði und bietet asphaltierten Zugang zu einer der entlegensten Regionen Islands. Für andere Abstecher liefern asphaltierte Nebenrouten wie der Golden Circle und die Halbinsel Snæfellsnes verlässliche Optionen.

Schotterstraßen und F-Straßen im Hochland

Schotter ist in Island nicht gleich Schotter. Manche Straßen führen gemächlich zu Bauernhöfen, Campingplätzen oder Aussichtspunkten. Andere wollen deiner Miete an den Kragen und dich mitten im Fluss stranden lassen. Ländliche Schotterstraßen sind mit langsamer Fahrweise und etwas Vorsicht gut zu bewältigen. Aber Islands F-Straßen sind eine andere Liga. 

Es sind raue Bergpisten mit einem ‘F’ gekennzeichnet und nur von Mitte Juni bis Anfang September geöffnet – wenn die Bedingungen es zulassen. F-Straßen verlangen 4x4-Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit und eine andere Denkweise

Dich erwarten loser Schotter, tiefe Rillen, blinde Kuppen und Gletscherflüsse ohne Brücken. Die Standardversicherung deckt das nicht ab. Du brauchst eine spezielle Deckung für F-Straßen – sonst zahlst du aus eigener Tasche.

Schmale F-Straße aus Erde schlängelt sich durch moosbedeckte LAVAhügel im isländischen Hochland an einem Regentag; Spurrillen und Pfützen zeigen Bedingungen nur für 4x4.

Bevor du überhaupt ans Inland denkst, prüfe den Live-Status auf der Website der isländischen Straßen- und Küstenverwaltung. Ignorierst du eine Sperre, warten Kontrollposten – oder schlimmer: Bußgelder für unerlaubtes Befahren. 

Offroad-Fahren ist aus gutem Grund illegal. Es zerstört fragile Moosteppiche und Lavaformationen, die Jahrhunderte brauchten. Wenn du es glatt willst, bleib auf Asphalt. Wenn du die Herausforderung suchst, bring die richtige Ausrüstung mit, das richtige Wohnmobil und einen vollen Tank Respekt. F-Straßen verzeihen unvorbereiteten Fahrerinnen und Fahrern nichts.

Straßenverhältnisse nach Jahreszeit

Wenn du planst, in Island ein Wohnmobil zu mieten, zählt das Timing. Darauf solltest du je nach Jahreszeit achten.

Sommer – am einfachsten zu fahren

Im Sommer lässt die Insel scheinbar locker. Straßen sind offen. Der Himmel bleibt bis nach Mitternacht hell. Du siehst wirklich, wohin du fährst. Trockener Belag, ordentliche Haftung und Straßenverhältnisse, die dich endlich durchschnaufen lassen.

Aber entspann dich nicht zu sehr. Touristinnen und Touristen halten mitten auf der Fahrbahn für Schaf-Selfies. Schotterstaub steigt auf wie Rauch. Eine falsche Kurve und du steckst in einer Wolke ohne Ausgang. Die Ring Road benimmt sich meist. Die asphaltierten Abstecher ebenfalls. Doch das Wetter macht weiter, was es will. Das wird gern vergessen. Auch der Juli garantiert nichts.

Ja, der Sommer ist einfacher. Aber nicht narrensicher. Beide Hände ans Lenkrad, Blick nach vorn – und fahr lieber auf eine Haltebucht, bevor du das Wasserfall-Foto machst. Du wirst dir später danken. Oder zumindest deine Vermietung.

Herbst & Frühling – Übergangsmonate

Herbst und Frühling versprechen nichts. In der einen Stunde klarer Himmel, in der nächsten rutschst du auf Blitzeis, während der Seitenwind pfeift. Das sind Islands Joker-Jahreszeiten, in denen Graupel, Sonne und Nebel einander ohne Vorwarnung ablösen. Pässe schließen ohne Entschuldigung. Pläne zerfallen.

Hier beginnt ein 4x4 in Island Sinn zu ergeben. Ein mittelgroßes 4x4-Wohnmobil wie der VW California gibt dir die Bodenfreiheit und Traktion, von der du nicht wusstest, dass du sie brauchst, bis die Straße vereist oder eine Nebenroute schlüpfrig wird. Selbst asphaltierte Straßen werden schnell heikel.

Du brauchst Flexibilität. Es geht nicht nur darum, wohin du willst, sondern wann die Straße dich lässt. Fahrzeiten dehnen sich. Routen ändern sich. Wenn du sklavisch am Plan hängst, verlierst du.

Prüfe die Bedingungen. Und prüfe sie zwei Stunden später erneut. So läuft das Spiel. Nicht unmöglich – es verlangt nur mehr Geduld als der Sommer und etwas mehr Respekt, als die meisten Reisenden mitbringen.

Reisender im roten Parka läuft auf einer nassen zweispurigen Straße zwischen Seen und braunen Herbsthügeln in Island; tiefe Wolken und ferne Berge voraus.

Winter – Schnee, Eis, Stürme

Winterfahren in Island ist kein Witz. Die Tage sind kurz (im Dezember etwa 5 Stunden), die Straßen gefrieren und der Wind drückt dein Auto zur Seite. Schnee bedeckt alles. Blitzeis versteckt sich in den Fahrspuren. Die Sicht fällt schnell – bis auf null. Du brauchst Winterreifen oder Spikereifen, die wir kostenlos montieren. 

Manche Regionen verschwinden für die Saison. Die Eastfjords und Westfjords sind bei Stürmen oft dicht. Einheimische sagen ab. Touristinnen und Touristen bleiben stecken. Rote Warnungen bedeuten genau das, was sie sagen. Blizzards. Whiteouts. Wind, der das Türöffnen zum Kraftakt macht.

Das ist nicht die Zeit für Improvisation. Zu schnell fahren, Warnungen ignorieren oder annehmen, dass „es schon gut geht“, ist der direkte Weg ins Chaos. Im Wortsinn. Echte Vorbereitung heißt langsamer fahren, die Vorhersage stündlich checken und wissen, wann Schluss ist.

Sogar Profis treten auf die Bremse, wenn der Winter zupackt. Wenn sie aufhören zu fahren, solltest du das wahrscheinlich auch.

Wetter-Vergleichstabelle

Jahreszeit

Bedingungen

Risiken

Fahrzeugempfehlung

Sommer

Trockene Straßen, lange Helligkeit (bis zu 24 Std. im Norden), die meisten Routen offen

Touristen halten mitten auf der Fahrbahn, Schotterstaub, plötzliche Wetterumschwünge

2WD für die meisten Regionen ausreichend

Herbst & Frühling

Unberechenbarer Mix aus Sonne, Graupel, Wind und Eis. Pässe schließen oft vorübergehend

Blitzeis, plötzliche Sperrungen, wechselnde Fahrbahnoberflächen

Mittelgroßer 4x4 nachdrücklich empfohlen

Winter

Vereiste Straßen, Schneedecke, 5 Stunden Tageslicht im Dezember, häufige rote Warnungen

Blizzards, Whiteouts, gesperrte Regionen (z. B. Eastfjords, Westfjords), starke Seitenwinde

4x4 mit Winter- oder Spikereifen erforderlich

Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln in Island

Islands Tempolimits werden strikt durchgesetzt. Die Polizei verfolgt nicht – sie schickt den Bescheid und überlässt den Rest deiner Vermietung.

Die Aufschlüsselung:

  •  90 km/h (56 mph) auf asphaltierten Landstraßen
  •  80 km/h (50 mph) auf Schotterstraßen
  •  50 km/h (31 mph) innerorts

Das gilt, wenn das Wetter mitspielt – was es nicht tut.

Alle Schilder sind metrisch. Keine Meilen. Keine Erinnerungen. Verpasst du eins, blitzt dich eine Kamera. Deine Vermietung belastet gern deine Karte – ohne Vorwarnung.

Brauchst du eine Hausnummer?

  • 26 km/h zu schnell in einer 30er-Zone = 23.500 ISK (etwa 175 $)
  • 41 km/h zu schnell in einer 90er-Zone = 80.000 ISK (rund 600 $)

Sicherheitsgurte? Nicht verhandelbar. Scheinwerfer? Immer an. Telefon? Nur freihändig.

Junge Frau am Steuer eines Wohnmobils, mit Mütze und angelegtem Gurt, konzentriert beim Fahren im hellen, modernen Innenraum des Wohnmobils.

Achte auf einspurige Brücken, blinde Kuppen und Schafe, denen dein Urlaub egal ist. Für Fotos: nutze eine Ausbuchtung. Parke nicht mitten im Leben anderer.

Wesentliche Tipps für sicheres Fahren in Island

Island belohnt, wer aufmerksam bleibt und vorausplant. So gelingt beides, ohne es schmerzhaft lernen zu müssen:

  • Täglich Bedingungen prüfen mit Iceland road.is (Vegagerðin) für Sperrungen und Vedur.is für Wetter. Morgens und abends. Ohne Ausnahme.
  • Diese Apps laden: 112 Iceland (Notfälle) und SafeTravel.is für Warnungen, Windhinweise und Sturm-Updates.
  • Puffer-Tage einbauen in die Route. Verzögerungen sind normal.
  • Die richtige Versicherung wählen. Du willst Schutz bei Schotter, Sand, Wind und Flussschäden. Lies das Kleingedruckte.
  • Weniger Kilometer pro Tag fahren, als du denkst. Straßen sind langsamer, Ausblicke lenken ab, das Wetter spielt hart.
  • Nachtfahrten vermeiden, wenn möglich – besonders im Herbst und Frühling. Dunkelheit plus Nebel oder Blitzeis ist keine gute Mischung.

Schnell-Checkliste für Fahrer

Islands Verkehrssicherheit beginnt, bevor du den Schlüssel drehst. Nutze diese Liste, damit du nicht mit Wetter, Terrain oder deiner Kaution spielst. Screenshot, Ausdruck – was für dich passt. Hauptsache, du lässt sie nicht aus.

Schnell-Checkliste

Worauf achten

Fahrzeugtyp passt zur Route

2WD funktioniert im Sommer auf der Ring Road. 4x4 ist im Winter oder auf F-Straßen essenziell.

Reifen sind jahreszeitgerecht

Winter- oder Spikereifen von November bis Mitte April. Zustand und Druck prüfen.

Notfallausrüstung an Bord

Taschenlampe, Decke, Schaufel, Starthilfekabel, Snacks, Wasser, Powerbank.

Straßen- und Wetter-Apps installiert

Road.is, Vedur.is, SafeTravel, 112 Iceland. Offline-Karten als Backup.

Papierkarte als Backup

Nützlich, wenn das GPS im Nirgendwo ausfällt. Passiert öfter, als du denkst.

Versicherung deckt mehr als Kratzer ab

Du brauchst Schutz bei Schotter, Sand, Wind und Flüssen. Lies das Kleingedruckte.

Häufige Fragen zu den Straßenverhältnissen in Island

Sind Straßen in Island asphaltiert?

Rund 35 % ja. Der Rest? Schotter. Die Ring Road ist asphaltiert, aber abseits der Hauptstrecken triffst du auf loses Gestein, Schlaglöcher und gelegentlich Schaf-Blockaden.

Ist die Ring Road im Winter geöffnet?

Meistens ja. Aber ‘offen’ heißt nicht sturmsicher. Abschnitte schließen bei Schnee- oder Sturmwarnungen. Prüfe vor der Fahrt immer die Bedingungen – besonders im Osten und Norden, wo das Wetter rauer ist.

Brauche ich einen 4x4 für Island?

Nicht immer. Im Sommer reicht 2WD für die Ring Road. Im Winter oder auf F-Straßen ist 4x4 nicht optional. 

Wie schlimm sind Islands Schotterstraßen?

Hart, schmal und gnadenlos, wenn du zu schnell bist. Rechne mit losem Stein, plötzlichen Senken und blinden Kurven. Fahr langsam – sonst verlierst du einen Reifen. Oder schlimmer: deinen Unterboden.

Wo kann ich den Live-Straßenstatus prüfen?

Nutze road.is von Vegagerðin. Das ist die einzige Quelle, die zählt. Vertraue nicht auf Blogs oder alte Infos. Bedingungen ändern sich stündlich – deine Pläne sollten es auch.

Die Straßenverhältnisse in Island sind nicht das Problem – Überheblichkeit schon

Fahren in Island ist eigentlich nicht so schwer. Die Insel muss dir keine Angst machen. Sie braucht nur deine Aufmerksamkeit. Die Straßenverhältnisse ändern sich schnell, aber sie sind nicht gegen dich. Fahr langsamer. Plane Puffertage ein. Lass das Wetter das Tempo bestimmen. 

Das ist keine verlorene Zeit. Das ist der Punkt. Die besten Reisen passieren, wenn du aufhörst, gegen die Elemente anzukämpfen, und beginnst, mit ihnen zu arbeiten. Pack klug. Check die Vorhersage. Vertraue der Straße – aber nicht zu sehr. Respektiere sie, und Island öffnet sich dir.

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